Monteverdi für Blechbläser

    Monteverdi für Blechbläser
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Claudio Monteverdi 
Bearbeitungen von Klaus Winkler
Umfang: 56 Seiten

Spätestens seit dem Monteverdi-Jahr 2017, in dem der 450. Wiederkehr seiner Geburt gedacht wurde, ist Monteverdis geniale Musik, die wegen ihrer neuartigen Melodie- und Dissonanzbehandlung geradezu als revolutionär empfunden wurde, in das Repertoire des europäischen Musiklebens eindrucksvoll zurückgekehrt.
Claudio Monteverdi wurde am 15. Mai 1567 als ältester Sohn des Wundarztes Baldassare Monteverdi und dessen Ehefrau Maddalena, geb. Zignani, in Cremona geboren. Wie sein Bruder Giulio Cesare (1573-1630) erhielt Claudio eine umfassende musikalische Ausbildung bei Marc'Antonio Ingegneri, dem Kapellmeister des Domes von Cremona.
1590 wurde Monteverdi als Sänger und Bratscher am Hof des Herzogs Vincenzo I. Gonzaga von Mantua angestellt. Diese Stellung hatte er 22 Jahre inne. Seine Arbeitsbedingungen waren durch hervorragende Instrumentalisten und Sänger außergewöhnlich gut. Nach einer Flandernreise wurde er zum Kapellmeister berufen. Monteverdi führte kühne harmonische Neuerungen in seinen Kompositionen zur Steigerung des Ausdrucks ein, so die Betonung klarer Melodien mit sparsamer Begleitung, sodass die Textinhalte verständlich wurden. Damit war die Monodie geschaffen, der stylo moderno oder die Seconda Pratica. Gegner wie Giovanni Artusi warfen ihm daher wegen der Missachtung der kontrapunktischen Regeln des stylo antico zu viel Modernität vor. Diese Neuerungen waren die wesentliche Grundlage für die Entwicklung der Oper. 1607 legte er mit L'Orfeosein erstes Werk dieser neuen Gattung vor, das für den Karneval in Mantua gedacht war und am 24. Februar uraufgeführt wurde. Noch heute hat diese Oper nichts von ihrer dramatischen Wirkung verloren.
Der Tod seiner Frau im September 1607 traf Monteverdi schwer. Nach ihrem Begräbnis in Cremona wollte er zunächst nicht nach Mantua zurückkehren. Doch für 1608 komponierte die Oper L'Arianna, von leider nur das beeindruckende Lamento überliefert ist. Mit der Marienvesper (Vespro della Beata Vergine) schuf er 1610 sein wohl bedeutendstes kirchenmusikalisches Werk. 1612, nach dem Tod des Herzogs Vincenzo, wurde Monteverdi von dessen Nachfolger, der für Musik keinen Sinn hatte, entlassen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Cremona wurde Monteverdi 1613 einstimmig zum Maestro di capella am Markusdom in Venedig ernannt, einem der bedeutendsten musikalischen Ämter der damaligen Zeit. In seiner Zeit als Kapellmeister führte er das musikalische Leben in Venedig zu einer neuen Blüte, gleichzeitig begannen seine produktivsten Jahre als Komponist. Er komponierte nicht nur zahlreiche geistliche Werke, sondern weitere Madrigalbücher. Der Tod seines Sohnes, der der Pestepidemie während des Mantuanischen Erbfolgekriegs zum Opfer fiel, und seine nachlassende Gesundheit waren wohl der Grund, dass er sich 1632 zum Priester weihen ließ. 1637 wurde in Venedig das erste öffentliche Opernhaus eröffnet, was ihn zur Komposition weiterer Bühnenwerke, darunter II ritorno d'Ulisse in patria (1640) und L'incoronazione di Poppea (1642), inspirierte. Monteverdi komponierte 18 Opern, von denen leider nur drei vollständig erhalten sind. Am 29. November 1643 starb er in Venedig. In einem feierlichen Begräbnis wurde in der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari bestattet.
Hier wird der Versuch unternommen, geeignete Werke Monteverdis für Blechbläser spielbar zu machen. Die instrumentalen Sätze seiner Opern, vor allem des L'Orfeo, klangprächtige geistliche Kompositionen und Madrigale wurden herangezogen.
In diesem Band wurden Werke zusammengestellt und bearbeitet, die sich für die Ausführung mit Blechbläsern eignen. Die Kompositionen wurden in für Blechbläser geeignete Tonarten transponiert, Vorschläge zur Artikulation und Dynamik werden sparsam gesetzt. Monteverdis Musik ist rhythmisch außerordentlich diffizil, nicht selten sind rhythmische Überlagerungen feststellbar. Für die Taktwechsel werden Hinweise zum Verhältnis des Metrums und Metronomangaben vorgeschlagen.
Viel Freude beim Musizieren der Werke Monteverdis!